Inhaltsverzeichnis
Das Tubamundstück
Die Tuba kann im Wiener Orchester auf eine 150-jährige Tradition zurückblicken.
Uhren gehen in Wiener Orchestern scheinbar anders als anderswo und so ist erklärbar, dass 100 Jahre hindurch (1845-1945) ausschließlich gebürtige Deutsche als Tubisten bei den Wiener Philharmonikern engagiert waren. Diese wiederum verwendeten nahezu ausschließlich die „Wiener Tuba“ (sechsventilige Konzerttuba in F, Basstuba) und trugen, ebenso wie das Wiener Horn, zum unverwechselbaren Klang der Wiener Orchester bei (Wiener Klangstil).
Unser diesbezügliches Wissen verdanken wir in erster Linie einem guten von Freund Karl Breslmair, Herrn Mag. Gerhard Zechmeister, Schüler von Proffessor Leopold Kolar (vormals Mitglied der Wiener Philharmoniker). Er setzt sich vehement für die Fortführung dieser Tradition ein, jene Tradition, die mit dem Engagement von nicht deutschsprachigen Tubisten und der Verwendung der Einheitstuba ins Wanken gerät. Herr Josef Hummel (letzter Wiener Tubist) trat 1995 in den vorzeitigen Ruhestand, womit die Wiener Philharmoniker nach 150 Jahren vorerst auf die Vorteile der Wiener Tuba verzichten mussten.
Unser Beitrag zu diesem Thema soll eine Mundstückserie sein, die nach den Wurzeln dieser Wiener Tradition schielt und diese fortsetzen und bewahren soll. Auch wenn mit diesen Mundstücken keine Wiener Tuba gespielt werden sollte, so steht für uns doch deren Klangkultur im Vordergrund, welche wir noch weiter ergründen wollen.
Die Modelle
Die nachstehende Tabelle gibt über die derzeitige Modellpalette Auskunft. Die Buchstaben an erster Stelle geben die Becherweite an (gemessen bei 2.0mm randeinwärts). Die Ziffer an zweiter Stelle in Verbindung mit dem Buchstaben an dritter Stelle gibt Auskunft über Kesselform, Bohrung und Kesseltiefe.
Die Serie 3
Die Modelle der Serie 3 basieren auf der Form des Tubamundstückes Nr. 3 aus der Werkstätte von Karl Breslmair Senior. Zu Beginn der 1990er Jahre, als bei uns begonnen wurde mit Computerunterstützung zu fertigen, wurde dieses Modell digitalisiert und daraus eine erste, homogene Mundstückefamilie gebildet. Diese trug als Modellbezeichnung 3 mit den Zusatzlettern A und B, welche die nachfolgend größeren Varianten bezeichneten. Die Weite dieser Modelle war 33,2 mm. Die Klangqualität sprach sich rasch herum, und um einen breiteren Musikerkreis anzusprechen wurde diese Serie im Becherdurchmesser dahingehend verändert, dass nahezu jeder Tubist „seine“ Weite finden kann.
Die Z-Serie
Aus einem Forschungsprojekt entstanden Mundstückmodelle der Z-Serie, die den Eigenschaften der Wiener Tuba entsprechen und diese unterstützen. Modelle mit einer Ziffer besitzen die „Breslmair“ Randform. Die zweite Ziffer im Modellnamen bezeichnet die Randform nach Mag. Zechmeister (runder, schmäler).
Die Serie T12
2012 wollten wir unsere Tuba Palette erweitern und auch das äußere Erscheinungsbild modifizieren. Gewicht (Masse) ist auch bei Mundstücken ein Faktor, dem große Bedeutung zukommt. Die Modellfamilie T12 trägt dem Rechnung und wurde „massenoptimiert“.