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Das Hornmundstück
Hornmundstücke haben in unserer Werkstätte einen hohen Stellenwert und sind mit Persönlichkeiten der Wiener Musikszene eng verknüpft.
Professor Robert Freund war mit Karl Breslmair sen. durch eine große Freundschaft verbunden. Das akribische Katalogisieren von hervorragenden Mundstücken aus Wiener Meisterwerkstätten kam Karl Breslmair sen. zugute, der diese zu standardisierten Modellen werden ließ. Ein weiterer Weggefährte war Professor Josef Veleba († 1997) der maßgeblich an der Entwicklung von Mundstücken für das Wiener Horn beteiligt war. Professor Roland Berger war Karl Breslmairs Mentor, der das Potenzial unserer Werkstätte ausschöpfte um für sich, besonders aber für seine Studenten leistungsfähige Mundstücke für das Wiener Horn zu suchen.
Zu Beginn der 1990er Jahre interessierte sich der Generalvertreter der Firma Yamano, Herr Tatehiko Sakaino, für unsere Mundstücke um diese in Japan anbieten zu können. Sakaino, selbst Orchestermusiker, hat bei Professor Erich Penzl in Deutschland studiert und hatte präzise Vorstellungen von Mundstücken, die er mit uns realisieren konnte. In den 1990er Jahren war auch Professor Hansjörg Angerer (Tirol) an der Weiterentwicklung unserer Mundstücke beteiligt und ihm war die Verbreitung unserer Modelle in Südtirol und Bayern zu verdanken. Besonderen Dank wollen wir außerdem Professor Gergely Sugar (Wiener Symphoniker) und Peter Keserü (Radio Symphonie Orchester des ORF Wien) aussprechen, die sowohl innovativ auf Karl Breslmair einwirken und viele Anregungen transportieren, als auch in Freundschaft mit Karl Breslmair und dem Team verbunden sind.
Der Rand
Unsere Hornmundstücke werden mit einer Bezeichnung versehen, welche die Randform, die Weite des Bechers (bei 1,3 mm) und die Tiefe laut Tabelle angibt (1 entspricht seicht, 6 ist sehr tief).
Randform
1: runde, schmale Kontur
2: breite, flache Kontur
3: breite, runde Kontur
Zum Beispiel:
2D3 entspricht: Randform 2, Weite D (17,0 mm), Tiefe 3 (mitteltief, Bohrung Durchmesser 4,3 mm)
Der Stängel
Unterhalb dieser Modellbezeichnung findest du den Hinweis auf die Stängelbohrung. Alle Hornmundstücke werden mit zwei unterschiedlichen Stängelbohrungen angeboten.
„S“ konische, deutsche Bohrung (nach T. Sakaino, Standard)
„B“ entspricht Wiener Bohrung (Sonderwunsch)
Der Kessel
Die Weiten A, B und C sind eher für hohes Horn ausgelegt. Durch die enge Becherweite wird ein Spiel im hohen Register unterstützt. Die nötige Lippenspannung wird durch diese Mensur eher erreicht, eine vorzeitige Ermüdung durch zu angestrengtes Spannen und zwangsläufiges Pressen vermieden. Die Weiten C, D und E sind die gängigen Weiten, die Lippe findet ausreichend Platz um einen schönen Ton zu generieren. Die Kesseltiefen 3 und 4 bieten sowohl dem Profi als auch dem Freizeitmusiker erstklassige Tonqualität. Durch die Besinnung auf Klangkultur werden nun auch wieder große Weiten gefordert. Modelle der Reihe G, H, I und J vereinen im Zusammenspiel mit den verfügbaren Rändern angenehme Passform mit stilvollem Klang.
Mundstücke für das Wiener Horn
Während unsere Standardmundstücke eher für das Doppelhorn gedacht sind, werden für das Wiener Horn spezielle, V-förmige, Trichtermundstücke mit größerer Bohrung verwendet. Hervorzuheben sind hierbei besonders die Modelle B1 und V3. Beide Mundstücke tragen den gleichen Rand; eine scharfe Außenkontur für präzises, typisches Einsetzen in die Unterlippe. Das Modell B1 begnügt sich mit einer Bohrung von 4,5 mm, V3 wird mit 4,7 mm ausgestattet und erhält auch die weitaus größere Stängelbohrung. Das Klangergebnis ist bei beiden Modellen auffällig. Viele Hornisten verwenden die Kesselform des Berger-Modelles (B1) in Verbindung mit einem Standardrand (1, 2 oder 3) auch auf dem Doppel- oder Triple-Horn.