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Das Flügelhorn ist aus der Tradition der Blasmusik des ländlichen Raumes nicht wegzudenken und bildet, nebst anderen, die Basis des Klangcharakters unserer Volksmusik. Besonders harmonisch wirkt dieses Legatoinstrument gemeinsam mit Gesang, darf diesen jedoch nicht mit einem trompetenhaften Klangbild stören. Es sollte sich der menschlichen Stimme unterordnen und mithelfen, diese erst zur Geltung zu bringen. Das Trompetenregister sollte hell strahlen und das Flügelhorn sich von diesem durch Weichheit und klangliche Breite abheben.
Zumeist werden jedoch Trompetenmundstücke auf dem Flügelhorn verwendet, welche weder der Mensur des Instrumentes, noch seiner Klangidee gerecht werden.
Alle Modelle werden ausschließlich in 2-teiliger Form, als Kessel/Stängel Modul (Flügelhorn – Unterteil) angeboten, wodurch alle Ränder des Trompetenmodulsystems verwendet werden können. Die Kesseltiefe der Flügelhornmundstücke ist zu unterschiedlich, um diese auch in 3-teiliger Form (Rand/Kessel/Stängel) anbieten zu können. Die Modelle F6 bis F9 sind auch als Komplettmundstücke mit Standardrand G erhältlich.
Perinet/Drehventil
Man sollte grundsätzlich das deutsche Flügelhorn mit Drehventilen vom Flügelhorn mit Perinetsystem, vom Mundstück her betrachtet, auseinanderhalten. Im Unterschied zu den Perinet-Trompeten sollte die Bohrung des Mundstückes hierfür größer sein, als eines für Drehventil-System. Zumeist werden Perinet-Flügelhörner für Jazz oder moderne Musik eingesetzt und das beabsichtigte Klangbild ist meist dunkel, rauchig (groovy-erdig).
Die Bohrung
Nebst aller Individualität ist meine Empfehlung, die Bohrung für das Flügelhorn für Drehventile bei 3.800mm im mittel zu wählen. Eine Bohrung, die 4.000mm übersteigt macht den Ton großvolumig und dunkel, geeignet für die Verwendung beim Spielen von Lieder und Weisen. Eine Bohrung unter 3.600mm ist im Sinne des Instrumentes nicht ratsam, der Ton würde zu grell und scharf werden.
Diese Empfehlungen gelten dann, wenn der Kessel des Mundstückes tiefer als jener eines sehr tiefen Trompetenmundstückes und die Kesselform eher v-förmig ausgebildet ist.
Die Stängelbohrung eines Flügelhornvmundstückes ist bauartbedingt größer als die eines Trompetenmundstückes. Die Mundrohrweite bei deutschen Flügelhörnern liegt bei 11.300mm, jene von französischen, amerikanischen oder YAMAHA Flügelhörnern bei 10.300mm. Tschechische Instrumente, trotz Drehventilen, besitzen manchmal auch eine kleine Mundrohrweite von 10.300mm.
Der Schaftgröße angepasst wird daher die Bohrung gewählt, oder individuell gestaltet, dem Kundenwunsch entsprechend, um mitzuhelfen, eine Klangvorstellung zu verwirklichen.